Der Deutsch-Französischer Wirtschaftskreis, das European Center for Digital Competitiveness der ESCP Business School und das Institut français Berlin freuen sich über die gelungene Kooperationsveranstaltung “French German Leadership Discourse” mit unserem Ehrengast Cedrik Neike, die vergangenen Montag, den 16. September 2024, im Maison de France stattfand.
Cedrik Neike, Vorstandsmitglied der Siemens AG und CEO von Digital Industries, hat in seinem Vortrag mehrere zentrale Themen behandelt und wichtige Empfehlungen ausgesprochen:
- Disruption durch Digitalisierung und KI:
- Das Internet und technologische Innovationen haben die Geschäftswelt massiv verändert. Europa hat viele dieser Veränderungen verpasst und steht vor der Frage, ob es auch im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) die Chance verpassen wird.
- KI wird die industrielle Landschaft radikal verändern.
- Führungskompetenzen:
- Neike hebt drei zentrale Eigenschaften von Führungskräften hervor:
- Neugierde und der Wille, permanent zu lernen.
- Mut, Entscheidungen zu treffen.
- Bescheidenheit und die Fähigkeit, verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen.
- Neike hebt drei zentrale Eigenschaften von Führungskräften hervor:
- Strategisches Denken und geopolitische Herausforderungen:
- Neike betont die Notwendigkeit von offenen Grenzen und freiem Handel, insbesondere angesichts der Verlangsamung des deutsch-französischen „Motors“.
- Es braucht weniger Bürokratie und gezielte technologische Investitionen, um in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben.
- Krisenbewältigung: Die Welt befindet sich permanent in einer Krisensituation. Wichtig sei, sich auf Megatrends zu fokussieren und langfristig zu denken, um erfolgreich durch Krisen zu navigieren.
- Kulturelle Veränderungen bei Siemens:
- Siemens strebt einen kulturellen Wandel an, der auf Zuhören, der Kommunikation von Veränderungsgründen und dem Einbinden der Mitarbeitenden basiert.
- Klare Botschaften und Ziele sind wichtig, wie etwa, dass jede Software in der Zukunft auf der Cloud laufen wird.
- Karriereempfehlungen für Studierende:
- Da die Arbeitswelt sich ständig wandelt, sei es wichtig, flexibel zu bleiben und in verschiedenen Disziplinen Wissen anzusammeln. Ein breites Verständnis, ähnlich einer neuen Renaissance, wird immer wertvoller.
- Alternativ könne man sich auch spezialisieren und in einem bestimmten Bereich zu den Besten gehören.
- Projekte und KI:
- Siemens arbeitet an über 400 KI-Projekten, bei denen auch eine hohe Ausfallquote erwartet wird. Dennoch betont Neike, dass es wichtig sei, in diese Projekte zu investieren, um nicht den Anschluss zu verlieren.
- Für den Erfolg von KI sind drei Dinge entscheidend: Chips, intelligente Fachkräfte und Daten. Siemens verfügt über wertvolle industrielle Daten, die für KI-Trainings genutzt werden.
- Zusammenhalt und Zusammenarbeit:
- Neike appelliert daran, niemanden zu vergessen. Eine „zweischichtige Gesellschaft“, bei der Teile der Bevölkerung ausgegrenzt werden, wird langfristig nicht funktionieren.
Insgesamt fordert Cedrik Neike Innovation, strategische Investitionen und kulturelle Anpassungen, um Siemens und Europa fit für die Zukunft zu machen. KI und technologische Transformation sind dabei zentrale Herausforderungen, aber auch Chancen.
Nach dem Vortrag kam es zu einem ausgiebigen Netzwerken und Austausch zwischen unseren Mitgliedern, den Studierenden und allen weiteren Gästen. Vielen Dank auch an Frau Thirriot-Kwant, die die französische Botschaft vertrat.